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Team erfolg­reich führen

So starten Sie erfolgreich in die Teamführung

Fallschirmspringer als Team

Der Vertriebsinnendienst eines mittelständischen Produktionsbetriebs bekommt eine neue Leitung. Die neue Vorgesetzte kann dem Laissez-Faire Stil ihres Vorgängers wenig abgewinnen, steht unter Erfolgsdruck und will neue Regeln einführen. Wie kann sie das Team überzeugen? Was macht eine gute Teamführung aus?

Ihr Vorgänger führte das siebenköpfige Team fast zwei Jahrzehnte, bevor er sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete. Während dieser Zeit hat das Team innerhalb des Unternehmens ein hohes Ansehen gewonnen, alles läuft quasi reibungslos: Es kennt seine Aufgaben als Schnittstelle zwischen Kundenanfragen, Außendienst, Service und Produktion sehr genau.

Unter der Regie des alten Chefs organisierte sich das Innendienst-Team überwiegend selbst, es handelte eigenständig und gestaltete das Arbeitsumfeld nach eigenen Vorstellungen. Zahlen und Leistungen stimmen, der Vertriebsleiter war zufrieden. Das gilt auch für das Team selbst, in den letzten fünf Jahren gab es keinen Personalwechsel; hier arbeiten erfahrene Haudegen, die das Geschäft, die Kunden und ihre Rolle gut verstehen.

Überzeugen mit moderner Teamführung

Jetzt hat der Innendienst eine neue Chefin. Sie kann dem Laissez-Faire Stil ihres Vorgängers wenig abgewinnen, steht unter Change-Druck und sieht enormen Modernisierungsbedarf. Obendrein hat die Vertriebsleitung beschlossen, die Rolle des Innendienstes komplett zu verändern: Mehr verkaufen, die Digitalisierung vorantreiben und ein neues Vertriebssystem nutzen, das Verkaufen mehr als Wissenschaft und weniger als Beziehungskunst versteht. Zusätzlich hat sie völlig andere Vorstellungen von guter Führung. Für sie gehören regelmäßige Meetings, schlanke und fortlaufend optimierte Prozesse, anspruchsvolle Zielvorgaben, innovative Ansätze sowie und kooperatives Miteinander zu den Aufgaben eines gut funktionierenden Teams.

Das sagt der Experte Dr. Franz Metz über Teamführung:
  • Portrait Dr. Franz Metz
    Dr. Franz Metz
    Beratergruppe PALATINA

    Das Beispiel klingt nach Dornröschenschlaf und individueller Optimierung: Das Innendienst-Team ist führungsarm und hat sich in den vergangenen Jahren im Wesentlichen mit sich selbst beschäftigt und sich selbst organisiert. Gibt es nur wenig Struktur („Antiautoritäre Erziehung“), besteht die Gefahr, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die auftretenden Freiräume nutzen und zu ihren Gunsten gestalten.

    Die Aufgabe einer guten Führungskraft besteht darin, dafür zu sorgen, dass sich das Team fortlaufend strategisch ausrichtet (z.B. am neuen Vertriebskonzept) und den eigenen Leistungsprozess als Team optimiert. „Das Braten von eigenen Würsten“ ist darin nicht (mehr) enthalten.

    Das ist hier nicht geschehen. Ähnliche Situationen erleben wir aktuell häufig durch das Arbeiten im Homeoffice. Die Teammitglieder haben sich Aufgabennischen geschaffen, die sie nicht wieder hergeben wollen.

Nicht umsonst sind die ersten 100 Tage in einem neuen Job dafür da, die Leistungskultur des Teams und des Bereichs kennenzulernen. Vor allem im Mittelstand ist die Zeit des Andockens ein wichtiger Bestandteil des Onboarding-Prozesses. Wie kann die neue Innendienstleiterin ihr Team von ihren Vorstellungen einer modernen Führung überzeugen? Es ist eine knifflige Aufgabe, hier zwei Lösungsszenarien:

Szenario 1: Wenn Eifer für die Teamführung gefährlich wird!

Die neue Chefin geht schwungvoll und ehrgeizig ans Werk. Bereits in den ersten Tagen gestaltet sie zentrale Arbeitsabläufe in der Abteilung um. Sie führt regelmäßige Teammeetings ein, die es vorher nicht gab, und versucht schnell, die aus ihrer Sicht „antiquierten“ Prozessabläufe in digitale Strukturen zu migrieren. Damit will sie vor allem beim Vertriebsleiter (der ein Förderer von ihr ist) Pluspunkte sammeln.

Schon nach wenigen Wochen ist klar, das Team boykottiert den Change-Prozess. Das hohe Tempo der „Neuen“ verstört und die Mitarbeiter fühlen sich kontrolliert. Das Unverständnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist groß: „Weshalb sollen wir alles verändern, wo wir in den letzten Jahren doch so erfolgreich waren?“

Beide Parteien zeigen wenig Verständnis füreinander, die Kluft zwischen ihnen wird immer größer. Bald verfolgt das Team eine eigene Agenda und leistet aktiv oder passiv Widerstand. Dieser Machtkampf findet häufig in Form einer Guerillataktik statt: Für den Chef wird das gefährlich, denn der Machtkampf wird meist nicht als solcher erkannt bzw. häufig erst dann, wenn es schon zu spät ist.

Szenario 2: Achtsame Teamführung heißt „den Drachen besänftigen“

Die neue Chefin des Vertriebsinnendienstes tut erst mal gar nichts. In Ruhe lernt sie das Team kennen und versucht, die Arbeitsweise und die Handlungsabläufe zu verstehen. Neuerungen, im Sinne von „Quick Wins“, setzt sie zunächst ganz bewusst nicht durch. Stattdessen erkennt sie die Leistung ihres Vorgängers an. Sie sucht Antworten auf folgende Fragen: Wie wurde die Abteilung bisher organisiert, wie liefen die Entscheidungswege? Wer sind die Meinungsmacher im Team? Steht bei Entscheidungen eher das Gemeinwohl oder das Eigenwohl im Vordergrund? Erst nachdem sie diese Fragen beantworten kann, gestaltet sie peu a peu die Abteilung nach ihren Vorstellungen um.

Schon der bekannte Unternehmensberater Harrison Owen mahnte zur Vorsicht, dazu nutzte er folgende Fabel: Tief unten im Keller jeder Organisation schläft ein Drache. Dieser Drache hütet die Kultur und die Tradition des Unternehmens. Sobald Protagonisten daran etwas ändern wollen, wacht der Drache auf, wird ungemütlich und spukt Feuer.

Die neue Führungskraft sollte die Balance zwischen Verändern und Bewahren suchen. Nur wenn das Team die Geschwindigkeit der Führungskraft mitgehen kann, wird es erfolgreich sein. Gruppen wehren sich grundsätzlich gegen Neuerungen, die den alten, gewohnten Werten zu widersprechen scheinen. Nicht umsonst gilt die Empfehlung, dass die ersten 100 Tage im neuen Job dafür da sind, die Kultur des Unternehmens kennenzulernen.

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