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Heldenreise

5 Phasen der Persönlichkeitsentwicklung

Bild Ablauf der Heldenreise

Blockbuster-Reihen von „Harry Potter“ über „Herr der Ringe“ bis „Star Wars“ haben bei allen Unterschieden eines gemeinsam: Sie erzählen eine Heldenreise, die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen zum Sieger. Damit folgen sie ebenso wie viele Märchen aus aller Welt einem aus mehreren Phasen bestehenden Schema, das der Amerikaner Joseph Campbell entdeckt hat.

Die Heldenreise am Beispiel von Harry Potter

Phase 1

Harry Potters Heldenreise beginnt an einem tristen Ort. Er wohnt in einem winzigen Raum unter einer Treppe bei seinen lieblosen Verwandten. Kein guter Start ins Leben! Aber das Schicksal findet ihn trotzdem (Phase 1) – in Form von Briefen aus der Zaubereischule Hogwarts.

Phase 2

Harry kann gar nicht glauben, dass er ein Zauberer ist. Dennoch macht er sich zusammen mit dem Halbriesen Hagrid auf den Weg in eine fremde, magische Welt. Hier findet er Freunde und fühlt sich verstanden. Aber auch in seinem neuen Leben wird er mit Schwierigkeiten konfrontiert (Phase 2). Professor Snape, Draco Malfoy und schließlich der Böseste von allen, Lord Voldemort, stellen sich ihm in den Weg.

Phase 3

Unterstützung findet Harry in Gestalt von Hagrid, Ron und Hermine, und auch der weise Schulleiter Professor Dumbledore steht auf seiner Seite (Phase 3).

Phase 4

Außerdem helfen ihm seine neu entdeckten magischen Fähigkeiten weiter. Die braucht er auch, denn er muss gefährliche Prüfungen bestehen und sogar um sein Leben kämpfen (Phase 4). Aber am Ende besiegt er Lord Voldemort und rettet den Stein der Weisen.

Phase 5

Beim großen Fest im Speisesaal von Hogwarts ist Harry der Held. Für ihn ist es ein Moment der Freude, aber auch des Innehaltens (Phase 5). Er hat viel gelernt und ist ein anderer geworden: ein Zauberer, der anderen Menschen vertrauen und das Böse abwehren kann.

Krise als Teil der Persönlichkeitsentwicklung

Jetzt beginnt die „Heimreise“, die fünfte und letzte Phase des Zyklus. Sie ist besonders wertvoll. Denn dem Helden wird klar, welche Entwicklung er durchgemacht hat. Er erinnert sich an den Schmerz des Scheiterns und merkt, dass er eine Folge seines anfänglichen „Nicht-Loslassen-Wollens“ war. Der Held kann das neue Wissen, sein verändertes Ich, erfolgreich in sein Berufsleben einbringen.

Was die Heldenreise so interessant macht, ist die Erkenntnis, dass Verzweiflung und persönliche Krisen notwendige Phasen der Entwicklung sind. Sie markieren den Übergang in den Lernmodus 2. Ordnung und damit die Reifung des Helden. Krisen verlieren ihre Grausamkeit, weil klar wird, dass erst das Loslassen des Alten das Leiden beendet.

Dabei gilt aber auch: Es ist möglich, dass man diesen Kreislauf in einer weiteren existenziellen Krise erneut durchleben muss. Hier kann allerdings die grundlegende innere Sicherheit, die man im Laufe mehrerer Krisen gewonnen hat, dabei helfen, die Zuversicht zu behalten.

Vor allem bei der Führungskräfteentwicklung (bei Beförderungen) und beim Coaching (Krisenbewältigung) ist die Heldenreise ein hilfreiches Gleichnis, das innere Orientierung gibt. Es wird aber auch klar, dass es in manchen Situationen keine komfortable Lösung gibt.

Ganz wichtig: Im Heldenzyklus übernimmt der Transition Coach die Rolle der hilfreichen Kraft, er ist Unterstützer und Ratgeber. Trotzdem muss der Held seine Neuorientierung selbst leisten. Der Weg mag beschwerlich sein, doch die Anstrengung lohnt sich!

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